Linguistic Ecology in the fields of Foreign Language Learning and Evaluation. The Oral Foreign Language Examination as a field for the study of Symbolic Competence

Doctoral Dissertation uoadl:2870346 353 Read counter

Unit:
Department of German Language and Literature
Library of the School of Philosophy
Deposit date:
2019-04-23
Year:
2019
Author:
Vovou Evangelia
Dissertation committee:
Δάφνη Βηδενμάιερ, Αναπληρώτρια Καθηγήτρια, Τμήμα Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Φρειδερίκη Μπατσαλιά, Καθηγήτρια, Τμήμα Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Μάριος Χρύσου, Αναπληρωτής Καθηγητής, Τμήμα Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Αγγελική Τσόκογλου, Αναπληρώτρια Καθηγήτρια, Τμήμα Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Ευδοκία Μπαλάση, Αναπληρώτρια Καθηγήτρια, Τμήμα Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Βασιλική Μητσικοπούλου, Αναπληρώτρια Καθηγήτρια, Τμήμα Αγγλικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΕΚΠΑ
Αικατερίνη Κιγιτσιόγλου-Βλάχου, Καθηγήτρια, Τμήμα Γαλλικής Γλώσσας και Φιλολογίας, ΑΠΘ
Original Title:
Sprachliche Ökologie im Bereich des Lernens und der Evaluation von Fremdsprachen. Die mündliche Sprachprüfung als Erscheinungsfeld symbolischer Kompetenz.
Languages:
Deutsche
Translated title:
Linguistic Ecology in the fields of Foreign Language Learning and Evaluation. The Oral Foreign Language Examination as a field for the study of Symbolic Competence
Summary:
Die Frage, die die Problematik der vorliegenden Dissertation bildete und den Anlass zur näheren Forschung gab, ist die Frage nach dem WAS der Messung: WAS wird in mündlichen Sprachprüfungen gemessen? Der nach üblicher Praxis festgelegene Gegenstand der Messung, nämlich die Kandidatenproduktion, ist oft - basierend auf empirische Beobachtung - anhand der jeweils vorgeschriebenen kommunikativen Kriterien nur ungenau verstanden und dadurch auch schwer zu evaluieren. Betrachtet man die obige Feststellung hervorgehend aus oder zusammenhängend mit der Tatsache, dass die herrschenden sozialen Bedingungen die Testergebnisse statt die fremdsprachliche kommunikative Fähigkeit als Ziel des Fremdsprachenlernens bestimmen und dass die Evaluationsforschung den Fokus vielmehr auf Quantifizierung bzw. quantifizierbare Konstrukte legt, dann kann man leicht dazu gelangen, dass die Kandidatenproduktion als Gegenstand der Messung eher limitierend für die interaktionelle Natur einer mündlichen Sprachprüfung ist.

Zur näheren Erforschung der Ausgangsfrage „WAS wird in mündlichen Sprachprüfungen evaluiert?“ wurden Hypothesen formuliert, die sowohl sozial- als auch messungsorientiert sind. Nach eingehender Überprüfung beruht sich die zutreffendste Hypothese auf die Natur des Messungsgegenstands: Die vom Prüfling produzierten Äußerungen spiegeln nur teilweise wider, was während einer Prüfungsinteraktion passiert. Wird nur anhand des Konstrukts „Kandidatenproduktion“ evaluiert, dann wird der Aspekt der Interaktivität, in diesem Fall der Einfluss der Prüferäußerungen sowie der vom Testentwickler gestalteten Materialien, auf die Kandidatenproduktion vernachlässigt. Die obige Beobachtung reflektiert wichtige Fragen bezüglich der Konstruktvalidität eines jeweiligen Sprachtests. Außerdem unterstützt dies die Herausforderung „Muttersprachler/ Nicht-Muttersprachler“, die sowohl das Lehren und Lernen von Fremdsprachen als auch die Evaluation beeinflusst, und zwar in dem Sinne, dass oft Stimmen gegen einem nicht-muttersprachlichen Prüfer auftauchen. Die vorliegende Dissertation legt also den Schwerpunkt auf die Natur des Prüfungsgesprächs als mündliche interkulturelle Interaktion und versucht, die Dynamiken zwischen (muttersprachlichem/ nicht-muttersprachlichem) Prüfer - Prüfling - Prüfungsmaterial bzw. Testentwickler näher zu untersuchen. Diese Perspektive verleiht uns einen holistischeren Blick darauf, WAS während einer mündlichen Sprachprüfung passiert, das wiederum genau das prägt, WAS genau evaluiert wird.

Auf dieser Perspektive basiert die erste Skizzierung der Forschungsfragen, die sich an folgenden Achsen orientieren: (i) Die Erforschung mündlicher Sprachprüfungen auf C-Niveau (C1 & C2 nach dem GERfS) als interkulturelle institutionelle Interaktionen und daher als Erscheinungsfeld symbolischer Kompetenz, (ii) die Analyse eines mündlichen Korpus von Sprachprüfungen und die Festlegung der sich daraus ergebenen diskursiven Indizien symbolischer Kompetenz und (ii) die Interpretation derjenigen Indizien anhand von ökolinguistischen Prinzipien. Die Natur des Prüfungsgesprächs als mündliche interkulturelle Interaktion rechtfertigt die grundlegende Entscheidung für ein theoretisches Konzept, das das komplexe Verhältnis „Geäußertes/ Wahrgenommenes - interaktionelles sprachliches Handeln - erzeugte (mikro-/ makro-) soziale Dynamiken“ innerhalb eines interkulturellen Rahmens zerlegen könnte, nämlich das Konzept der symbolischen Kompetenz (Kramsch 2006, Kramsch/ Whiteside 2008, Kramsch 2011).

Symbolische Kompetenz trägt in allen ihren Zügen erheblich zur Hervorhebung wichtiger diskursiver Phänomene bei, da anhand ihrer drei Facetten, nämlich symbolischer Repräsentation, symbolisches Handeln und symbolischer Macht, ihrer Kategorisierung dient, und zwar gemäß ökolinguistischen Prinzipien, d.h. gemäß aller in Wechselwirkung stehenden sozialen, politischen, kulturellen, ethnographischen, demographischen, historischen, ästhetischen, interaktionellen, psychologischen, kognitiven usw. Parameter. Eine ökolinguistische Annäherung der mündlichen Daten und daher der herrschenden diskursiven Phänomene, die sich an eine oder mehrere Facetten symbolischer Kompetenz anpassen, erlaubt uns also eine holistischere Neubestimmung des Konstrukts „fremdsprachliche mündliche Fertigkeit“ bzw. „Mündlicher Ausdruck“ und schließlich eine Neubestimmung dessen, WAS evaluiert wird.

Um die angesprochenen Forschungsfragen zu beantworten, wurde qualitativ vorgegangen: Aus einem Korpus von aufgenommenen Simulationen mündlicher Sprachprüfungen auf C-Niveau im Format der KPg-Prüfung, die in zwei Gruppen (Experimental- und Kontrollgruppe) von je einem Prüfer deutscher und griechischer Herkunft und sechs Prüflingen griechischer Herkunft gestaltet wurden, wurden mündliche Daten erhoben, mithilfe des EXMARaLDA-Software transkribiert und annotiert und anhand der Prinzipien der Konversationsanalyse in der Mikro-Ebene analysiert. Aus den Befunden der Analyse wurden bestimmte diskursive Phänomene hervorgehoben, wie Metaphorizitäten, Historizitäten, Subjektivitäten, nonverbale sowie paraverbale Indizien der Verkörperung usw., die schließlich gemäß den Facetten symbolischer Kompetenz grob kategorisiert wurden. Die Interpretation der von der Analyse hervorgehobenen Phänomene wurde dann anhand ökolinguistischer Prinzipien angenähert, was den wenig erforschten Bezug zwischen mündlichen institutionellen interkulturellen Interaktionen, wie die untersuchten Sprachprüfungen, und den kognitiven, konversationellen bzw. handlungsorientierten, narrativen, interkulturellen und soziopolitischen Ebenen des Sprachgebrauchs stärkte.
Main subject category:
Language – Literature
Keywords:
Ökolinguistik, Zweit-/Fremdspracherwerb, fremdsprachliche Evaluation, Symbolische Kompetenz, Mündliche Sprachprüfung, Evaluation mündlicher Handlungskompetenz, Umfeld der mündlichen Sprachprüfung, Ökolinguistischer Ansatz, Symbolisches Handeln, Symbolische Repräsentation, Symbolische Macht, mündliche Sprachprüfung als interkulturelle Interaktion, sprachliche Ökologie, Staatiliches Sprachzertifikat für die Deutsche Sprache (ΚPG)
Index:
Yes
Number of index pages:
5
Contains images:
Yes
Number of references:
632
Number of pages:
518
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